Psychoanalytische Sozialarbeit ist eine spezifische, individuell anpassbare Verbindung von

  • Psychoanalytischen Annahmen und Theorien über das psychische und soziale In-der-Welt-Sein des Menschen (insbesondere über die Tatsache unbewusster Prozesse),
    • und ihrer Anwendung in unterschiedlichen Praxisformen der Psychoanalyse, die meist auf unbewußte, intrapsychische Vorgänge zentriert sind und sich gegenüber aktivem Eingreifen in die Lebensumstände des Analysanten eher zurückhalten (Abstinenz)
  • mit Methoden der Sozialarbeit wie
    • lebenspraktischen Hilfen,
    • Gestaltung der Umwelt, was manchmal – in einem reflektierten Maße – ein
      • hohes Maß an Aktivität, manchmal aber auch ein
      • hohes Maß an Anpassung an die Eigenheiten und Nöte der Menschen erfordert: Den manchmal sozial schwer verträglichen und schwer einfühlbaren Eigenheiten wird aber immer ein (oft unbewusster) Sinn unterstellt, den es zu entschlüsseln gilt.

Da die gleichzeitige Konzentration auf die inneren, psychischen Vorgänge und zugleich auf äußere Notwendigkeiten – beides zudem oft in Verbindung mit Zeitdruck aufgrund der Krisenhaftigkeit der Lebenssituationen, in denen Psychonalytische Sozialarbeit hinzugerufen wird – schwer zu vereinbaren ist, ist ein intensives Netz psychoanalytischer Supervisionen in jedem Einzelfall ein wesentliches Merkmal Psychoanalytischer Sozialarbeit.